Praxisbeispiele

So helfen wir konkret

Die Krisendienste Bayern beraten Sie telefonisch zur ersten Entlastung und Orientierung in einer seelischen Notlage. Wenn Sie ein persönliches Gespräch benötigen, empfehlen wir geeignete Hilfeangebote. In dringenden Fällen leiten wir einen Einsatz am Ort der Krise in die Wege. Falls eine stationäre Behandlung notwendig sein sollte, vermitteln wir sie direkt an eine Krisen- oder Akutstation.

Telefonische Beratung
und Krisenhilfe

Anrufer

Ein Anrufer berichtet, vor kurzem habe er miterlebt, wie ein Kind im Verkehr verunglückt sei. Zunächst habe er geglaubt, damit zurechtzukommen, doch seit einer Woche könne er kaum noch schlafen und habe Albträume. Er könne sich nicht mehr konzentrieren und schreckliche Bilder drängten sich ihm auf. Nun wisse er nicht mehr weiter.

Die Krisendienste Bayern

Die Krisenhelferin vermittelt dem Mann, warum seine Reaktion nach dem traumatischen Erlebnis nicht ungewöhnlich ist. Um das Erlebte zu verarbeiten, empfiehlt sie ihm das Beratungsangebot einer Trauma-Ambulanz und vereinbart auf seine Bitte hin einen Termin.

In vielen Fällen ist eine ambulante oder stationäre Krisenbehandlung nicht notwendig. Manchmal genügt es, wenn jemand am Telefon zuhört und beim Klären der Situation unterstützt. Wenn die Hilfe am Telefon nicht ausreicht, können die Krisendienste Bayern an unterschiedliche Beratungsstellen verweisen oder vermitteln.

Vermittlung in
ambulante Krisenhilfe

Anruferin

Besorgt meldet sich eine ältere Dame. Ihr 40-jähriger Sohn habe sich seit der Trennung von seiner Frau zurückgezogen, er vernachlässige seine Wohnung und gehe nicht mehr zur Arbeit. Oft sei er kaum ansprechbar. Aus Sorge kümmere sie sich um die 8-jährige Enkelin, sei damit aber überfordert. Alles Zureden helfe nichts. Ihr Sohn weigere sich, einen Arzt aufzusuchen.

Die Krisendienste Bayern

Der Mitarbeiter am Krisentelefon macht sich ein Bild von der Problemlage und informiert die Anruferin über mögliche Hilfen. Er bietet die Vermittlung an einen wohnortnahen Sozialpsychiatrischen Dienst an. Dort kann die Anruferin Gehör für ihre eigenen Sorgen finden, aber auch fachkundige Beratung zur psychischen Situation ihres Sohnes. Die Dame ist spürbar entlastet.

Oft sind einer oder mehrere Termine in einer Psychiatrie- oder Psychotherapiepraxis, einer Beratungsstelle oder einer Klinikambulanz ausreichend,
um die Krise zu bewältigen.

Bei Bedarf unterstützen die Krisendienste Bayern bei der Terminvereinbarung.

Mobile Einsätze
vor Ort

Anrufer

Zwei Studenten benachrichtigen die Krisendienste Bayern. Ihre 25-jährige Mitbewohnerin sei völlig verändert von einem Urlaub zurückgekehrt. Nachts schlafe sie kaum, fühle sich verfolgt, traue niemandem mehr über den Weg, spreche immer wieder unverständlich und ohne Zusammenhang.

Die Krisendienste Bayern

Ein Besuch des Krisenteams in der Wohngemeinschaft wird verabredet. Vor Ort bestätigt sich, dass die junge Frau an ausgeprägten Wahngedanken mit Verfolgungsängsten leidet. Geduldiges Aushandeln ist nötig, um mit der Frau gemeinsam in die Klinikambulanz zu fahren. Alle Überlegungen zur weiteren Behandlung sollen dort erfolgen.

In besonders akuten Fällen können die Krisendienste Bayern den Einsatz professioneller Helfer am Ort der Krise veranlassen: Wenn Angehörige oder Mitbetroffene nicht mehr weiter wissen oder wenn akute Gefahr droht. Vor Ort geht es dann um Deeskalation, Einschätzung der Gefährdung, Entlastung der Beteiligten, Veranlassung nächster Schritte. Falls erforderlich, wird ein Facharzt bzw. eine Fachärztin hinzugezogen; bei Bedarf auch Polizei oder Rettungsdienst.

Vermittlung in stationäre
(Krisen-)Behandlung

Anruferin

Voller Sorge schildert die Anruferin am Krisentelefon den beunruhigenden Zustand ihrer 60-jährigen Mutter. Diese sei alkoholabhängig, seit Monaten verwirrt, heute sei sie sehr unruhig und wolle dauernd weglaufen. Ein Besuch in der Wohnung der Betroffenen wird verabredet.

Die Krisendienste Bayern

Vor Ort begegnet dem Krisenteam eine freundliche ältere Dame, die weder zeitlich und örtlich noch zur eigenen Person orientiert ist. Sie glaubt, die Besucher brächten ihr einen Lottogewinn. Den Ausführungen des Krisenteams kann sie nur bedingt folgen. Nach einem längeren Gespräch ist sie zur stationären Behandlung in einer Suchtabteilung bereit. Das Team meldet die Dame an, organisiert den Transport und veranlasst alle weiteren Schritte.

In manchen akuten Notlagen kann eine stationäre Krisenbehandlung die geeignete Hilfe sein. Sie bietet Schutz, aber auch den Rahmen für eine intensive medizinisch-psychiatrische, soziale und psychotherapeutische Behandlung. Die Krisendienste Bayern unterstützen bei der Vermittlung in stationäre Behandlungsangebote.